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SWK 9, 20. März 2009, Seite 67

Zur Steuerreform 2009: Wird die Entlastung ihren Zielen gerecht?

Eine Analyse aus finanzwissenschaftlicher Sicht

Gerhard Reitschuler und Matthias Stöckl

Die am im Nationalrat (Ende März wird voraussichtlich der Bundesrat dem Gesetzesentwurf zustimmen) beschlossene Steuerreform 2009 sieht als Kernstück eine Änderung der drei Tarifstufen der Einkommensteuer vor. Im neuen Tarifmodell werden die drei Tarifstufen des EStG 2005 geringfügig gesenkt. In diesem Artikel werden die sich durch die Reform ändernden Eigenschaften des Einkommensteuertarifs aus finanzwissenschaftlicher Sicht untersucht. Gegenüber dem bestehenden Einkommensteuertarif sind zwar Steuerentlastungen auszumachen, aufgrund des hohen Grenzsteuersatzes im Eingangsbereich sind aber weiterhin negative Anreizwirkungen, speziell auf das Arbeitsangebot der unteren Einkommensschichten, zu erwarten. Zusätzlich dürfte der erhoffte expansive Effekt auf die Gesamtnachfrage und damit auf das Bruttoinlandsprodukt relativ gering ausfallen.

1. Einleitung

Aus finanzwissenschaftlicher Sicht ist im Zusammenhang mit der Steuerreform 2009 vor allem von Interesse, wie die vorliegenden Reformvorschläge nach allokations-, stabilisierungs- und distributionspolitischen Gesichtspunkten zu beurteilen sind. Aus distributionspolitischer Sicht ist eine "gerechtere" bzw. gleichmäßigere Verteilung der Einkommen b...

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