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SWK 28, 1. Oktober 2007, Seite 761

Spekulationsbesteuerung bei der Veräußerung sukzessiv erworbener gleichartiger Wirtschaftsgüter

Versuch einer systematischen und sachgerechten Lösung unter Einbeziehung der herrschenden Ansichten

Philip Gruber

Beschäftigt man sich näher mit der Besteuerung von Spekulationseinkünften (§ 30 EStG), so stößt man immer wieder auf Detailfragen, die in Lehre und Rechtsprechung umstritten sind. Dies führt in der Praxis naturgemäß zu Unsicherheiten. Eine dieser strittigen Fragen betrifft die sukzessive Anschaffung und Veräußerung gleichartiger Wirtschaftsgüter. Vor dem Hintergrund, dass das BMF diesbezüglich im Zuge des 2. EStR-Wartungserlasses 2006 einige klarstellende Aussgen getroffen hat, soll der nachfolgende Beitrag einen Überblick über die verschiedenen Standpunkte geben sowie system- und sachgerechte Lösungen aufzeigen.

1. Ausgangslage

Werden gleichartige Wirtschaftsgüter zu unterschiedlichen Zeitpunkten erworben, stellt sich bei deren sukzessiver Veräußerung die Frage, wie ein etwaiger Spekulationsgewinn zu ermitteln ist, wenn nur ein Teil der Wirtschaftsgüter innerhalb der maßgebenden Spekulationsfrist angeschafft wurde. Drei Fälle werden daher üblicherweise unterschieden:

Aktien (oder aktienähnliche Wertpapiere):

Der Steuerpflichtige erwarb vor zwei Jahren 20 Aktien von der X-AG und vor einem halben Jahr weitere zehn Aktien von der X-AG. Nunmehr verkauft er 15 Aktien.

GmbH-Anteile:

Der Steuerpfli...

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