zurück zu Linde Digital
TEL.: +43 1 246 30-801  |  E-MAIL: support@lindeverlag.at
Suchen Hilfe

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
ZWF 1, Jänner 2022, Seite 9

Der Kommissionsvorschlag zum transnationalen Zugriff auf elektronische Beweismittel

Rückzug des Staates aus der Rechtshilfe?

Martin Böse

Mit den neuen Möglichkeiten moderner Kommunikations- und Informationstechnologie (E-Mail, Social Media, Cloud Computing etc) haben elektronische Daten als Ermittlungsansatz und Beweismittel für die Verfolgung von Straftaten zunehmende Bedeutung erlangt. Die Flüchtigkeit dieser Daten stellt die Ermittlungsbehörden allerdings bei der Erhebung vor besondere Herausforderungen, insb wenn die (möglicherweise) für die Untersuchung relevanten Daten in einem anderen Land gespeichert und verarbeitet werden als jenem, in dem das betreffende Ermittlungsverfahren geführt wird. Um eine schnelle grenzüberschreitende Erhebung der zur Strafverfolgung benötigten elektronischen Beweismittel zu ermöglichen bzw zu erleichtern, hat die Kommission im April 2018 die Einführung eines neuen Kooperationsinstruments vorgeschlagen, nämlich die Europäische Herausgabe- und Sicherungsanordnung. Der vorliegende Beitrag würdigt dieses neue Instrument kritisch und zeigt auf, dass sich aus dem damit einhergehenden Wandel von einem bilateralen Kooperationsmodell zur unilateralen transnationalen Beweiserhebung schwerwiegende Konsequenzen für den Grundrechtsschutz ergeben.

1. Die Europäische Herausgabe- und Sicherungsano...

Daten werden geladen...