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TPI 3, Juni 2021, Seite 79

Verrechnungspreiskorrekturen als Anwendungsfall der Schätzung

Warum der Medianwert weiterhin eine geeignete Bezugsgröße darstellt und wie allfällige Konzernsynergien quantifiziert werden können

Engelbert Obererlacher und David Hell

Bei der Überprüfung der Fremdüblichkeit von Verrechnungspreisen von verbundenen Unternehmen unter Verwendung von Datenbankstudien stellt sich die Frage, wie vorzugehen ist, wenn die vom Abgabepflichtigen erzielte Gewinnmarge erheblich von jener abweicht, die vergleichbare Betriebe erzielt haben. In der Literatur wird unter Bezugnahme auf die EuGH-Urteile in den Rs SGI und Hornbach-Baumarkt argumentiert, bei Korrekturen sei nicht auf den Medianwert, sondern auf den für den Steuerpflichtigen günstigsten Wert innerhalb der ermittelten Bandbreite fremdüblicher Verrechnungspreise zu korrigieren. In diesem Artikel wird diese Ansicht unter Bezugnahme auf sowohl das nationale Recht als auch die OECD-VPL kritisch hinterfragt.

1. Bestimmungen in den OECD-VPL und im nationalen Recht

Gemäß den OECD-VPL 2017 sollte keine Anpassung vorgenommen werden, wenn sich die Bedingungen der konzerninternen Geschäftsvorfälle innerhalb der (interquartilen) Bandbreite der Fremdvergleichswerte bewegen. Liegen die Preise oder Margen der konzerninternen Geschäftsvorfälle jedoch außerhalb der ermittelten Bandbreite und kann der Abgabepflichtige nicht nachweisen, dass seine konzerninternen Geschäftsbedingungen dem ...

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