IAS 12 - Ertragsteuern

S. 325. Ansatz latenter Ertragsteuern

5.1. Grundlagen

Mit Ausnahme der im vorigen Kapitel dargestellten Sachverhalte sind für alle zum Abschlussstichtag bestehenden zu versteuernden temporären Differenzen passive latente Steuern in der Bilanz anzusetzen. Für zum Abschlussstichtag bestehende abzugsfähige temporäre Differenzen und für steuerliche Verlustvorträge besteht grundsätzlich die Pflicht zum Ansatz aktiver latenter Steuern. Der Ansatz aktiver latenter Steuern darf allerdings nur insoweit erfolgen, als es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuernder Gewinn verfügbar sein wird, gegen den die abzugsfähige temporäre Differenz bzw der Verlustvortrag verwendet werden kann.

Das Konzept des IAS 12 sieht daher nicht den Ansatz aller aktiven latenten Steuern vor, sondern nur den Ansatz jener Teile der abzugsfähigen temporären Differenzen und Verlustvorträge, die künftig mit ausreichender Wahrscheinlichkiet genutzt werden können. Konzeptionell schränkt IAS 12 daher bereits den Ansatz wahrscheinlich nicht nutzbarer aktiver latenter Steuern ein und nicht deren Bewertung. Aus diesem Grund gibt es nach IAS 12 auch keine Wertberichtigung, sondern ausschließlich „angesetzte“ und „nicht angesetzte“ a...