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SWK 33, 20. November 2016, Seite 1423

Bewertung erwarteter Kreditausfälle

Parameter für die Berechnung

Christian Engelbrechtsmüller und Thomas Pichler

Das International Accounting Standards Board (IASB) hat mit dem ab anzuwendenden Standard „IFRS 9 Finanzinstrumente“ und dem darin enthaltenen expected credit loss model ein stärker in die Zukunft gerichtetes Wertminderungsmodell veröffentlicht. Die geschätzte Erhöhung der Risikovorsorgen beträgt nach einer Auswirkungsanalyse der European Banking Authority (EBA) im Durchschnitt 18 %. Für bis zu 86 % der befragten Banken wird die Erhöhung auf bis zu 30 % geschätzt. Neben den Transferregeln, die aufgrund des „cliff effect“ zu einer Erhöhung der Ergebnisvolatilität führen, ist die Messung der erwarteten Kreditausfälle die zentrale Ursache für die Erhöhung der Risikovorsorgen. Dieser Beitrag stellt die Bewertung erwarteter Kreditausfälle und die zugrunde liegenden Berechnungsparameter dar.

1. Definition erwarteter Kreditausfälle

IFRS 9.B5.5.29 definiert einen Kreditausfall (credit loss) bei einem finanziellen Vermögenswert als den Unterschiedsbetrag zwischen dem Barwert der vertraglich vereinbarten Cashflows und dem Barwert der erwarteten Cashflows.

Erwartete Kreditausfälle (expected credit losses) werden als gewichteter Durchschnitt von Kreditausfällen (das ist der Barwert der Zahlungsa...

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