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SWK 31, 1. November 2018, Seite 1354

Aus für Mehrwertsteuerbetrug im Onlinehandel?

Einhebung der Mehrwertsteuer durch Betreiber elektronischer Schnittstellen

Lukas Franke und Julia Tumpel

Dieser Beitrag behandelt die neuesten mehrwertsteuerrechtlichen Entwicklungen im Bereich des Onlinehandels. Dabei wird nach Darstellung der Probleme auf die im Dezember 2017 beschlossenen Änderungen der MwStSystRL eingegangen, wodurch besondere Bestimmungen für Fernverkäufe eingeführt und Betreiber elektronischer Schnittstellen als Steuerschuldner behandelt werden.

1. Einführung und Problemstellung

Das Jahresvolumen des Onlinehandels betrug in Österreich im Jahr 2017 rund 7 Mrd Euro. Davon floss nicht einmal die Hälfte, nämlich nur rund 3,2 Mrd Euro, an den heimischen Internet-Einzelhandel. Daraus wird ersichtlich, dass die Österreicher ihre Waren zu einem großen Teil über das Internet aus dem Ausland beziehen. Dabei kommt es zu steigenden Steuerausfällen bei der USt. Medienberichten zufolge entgehen dem Fiskus in Österreich durch Hinterziehung der USt im Onlinehandel (B2C) bis zu 100 Mio Euro pro Jahr.

So wird einerseits fälschlicherweise der Wert von Warensendungen häufig bewusst oder unbewusst unter der Bagatellgrenze für Einfuhren deklariert, weshalb dann keine EUSt anfällt (nach Art 143 lit b MwStSystRL zwischen 10 Euro und 22 Euro). Andererseits führen Unternehmer, die in Dritts...

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