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SWK 10, 1. April 2018, Seite 491

Steuerliche Behandlung von Gewinnen eines (Turnier-) Pokerspielers

Rechtsprechung und Sicht der Finanzverwaltung

Stephanie Novosel und Alexandra Patloch-Kofler

Im Entwurf zur Ergebnisunterlage des Salzburger Steuerdialogs 2016 zur Einkommensteuer äußerte das BMF eine von der höchstgerichtlichen Rechtsprechung abweichende Sichtweise in Bezug auf die Qualifikation von Turnierpokerspielen, die eine einkommensteuerliche Erfassung der Spielgewinne ermöglichen soll und auf eine in Deutschland ergangene Rechtsprechung des BFH zurückgeht. Die von der Finanzverwaltung verlautbarte Auffassung wurde aufgrund von massiver Kritik nicht in die endgültige Ergebnisunterlage aufgenommen. Dieser Beitrag untersucht die steuerliche Einordnung von Pokergewinnen und zeigt, dass die einkommensteuerliche Erfassung dieser Gewinne mit dem System der Einkommensteuer nicht ohne Weiteres vereinbar ist, zumal dieselben Tatbestände nicht für abgabenrechtliche Zwecke im EStG und GebG unterschiedlichen Interpretationen zugänglich sein sollten.

1. Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau

Für die steuerliche Erfassung von Einkünften ist erforderlich, dass diese unter einen Tatbestand der im EStG normierten sieben Einkunftsarten subsumiert werden können. Nur unter dieser Voraussetzung kann das Vorliegen eines steuerbaren Tatbestandes bejaht werden. In den EStR 2000 hat die Finanzverwaltung ihre An...

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