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SWI 10, Oktober 2013, Seite 430

Liquidationsvorbereitende Grundbesitzveräußerung

Veräußert eine deutsche Muttergesellschaft ihre Beteiligung an der österreichischen Tochtergesellschaft, tritt hinsichtlich des erzielten Veräußerungsgewinns nach inländischem Recht beschränkte Steuerpflicht ein (§ 98 Abs. 1 Z 8 EStG i. d. F. vor dem BBG 2011 bzw. § 98 Abs. 1 Z 5 lit. e EStG i. d. g. F.). Wird die österreichische Tochtergesellschaft liquidiert, ist darin ebenfalls ein entgeltlicher Veräußerungsvorgang zu sehen, weil auch hier der Muttergesellschaft eine Gegenleistung (das Abwicklungsguthaben) als Entgelt für die Abgabe (den Untergang) der Gesellschaftsanteile zufließt (§ 31 Abs. 2 EStG i. d. F. vor dem BBG 2011 bzw. § 27 Abs. 6 Z 2 EStG i. d. g. F.). Liquidiert daher eine deutsche Muttergesellschaft ihre inländische Tochtergesellschaft, kommt es – dem Trennungsprinzip der Körperschaftsbesteuerung entsprechend – zu einer doppelten Erfassung der aufgebauten stillen Reserven. Einerseits in den Händen der liquidierten Tochtergesellschaft, die ihre auf Buchwerten beruhende Liquidationseröffnungsbilanz ihrer auf Marktwerten beruhenden Liquidationsschlussbilanz gegenüberstellt, und andererseits in den Händen der Muttergesellschaft, die ihre Anschaffungskosten der Beteiligung dem ihr nunmehr zufließenden Abwicklungsguthaben gegenüberstellt.

Eine doppelte ...

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