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ASoK 5, Mai 2015, Seite 162

Der Begriff „Burn-out“ aus ärztlich-gutachterlicher Sicht

Allgemeines, Bewertung und Bedeutung in Hinblick auf Arbeits(un)fähigkeit und Berufs(un)fähigkeit

Roman Haas

Der vorliegende Beitrag gibt eine medizinische Bewertung des Phänomens „Burn-out“.

1. Einleitung

Wie mit dem Titel dieser Abhandlung bereits zum Ausdruck gebracht werden sollte, handelt es sich beim „Burn-out“ um keine eigenständige Erkrankung, weder körperlich noch psychisch, wie sie etwa ein Bandscheibenvorfall, eine koronare Herzkrankheit oder eine bipolare Störung darstellen. Im Gegensatz zu den Letztgenannten gibt es für „Burn-out“ daher auch keinen eigenständigen Diagnose-Code im ICD10.

Der Begriff „Burn-out“ findet sich allerdings schon im ICD10: Im Kapitel XXI („Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen“) wird er – gemeinsam mit anderen – mit dem Schlüssel Z 73 („Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“) – angeführt:

  • Akzentuierung von Persönlichkeitszügen;

  • Ausgebrannt-Sein (Burn-out);

  • Einschränkung von Aktivitäten durch Behinderung;

  • körperliche oder psychische Belastung ohne nähere Angaben;

  • Mangel an Entspannung oder Freizeit;

  • sozialer Rollenkonflikt, anderenorts nicht klassifiziert;

  • Stress, anderenorts nicht klassifiziert;

  • unzulängliche soziale Fähigkeiten, anderenorts nicht klassifiziert;

  • Zustand de...

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