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ASoK 11, November 2006, Seite 405

Beschränkungen zur Ausübung eines Berufs- und Amateursports nur in engen Grenzen zulässig

Arbeitnehmerfreizügigkeit und Recht auf Beschäftigung sind zu beachten

Mag. Andreas Gerhartl

Zur Frage, inwieweit in Einzelverträgen oder Verbandssatzungen enthaltene Klauseln, die die Ausübung einer Sportart erschweren, zulässig sind, gibt es mittlerweile eine Fülle von Entscheidungen sowohl des EuGH als auch nationaler Gerichte. Die Frage stellt sich insbesondere bei Berufssportlern (Festlegung von Ablösen bei einem Vereinswechsel, Beschränkung der Zahl ausländischer Spieler in Mannschaftssportarten etc.), ist aber auch für den Amateursport nicht bedeutungslos (z. B. Entziehung der Teilnahmeberechtigung an Olympischen Spielen). Der vorliegende Beitrag versucht, einen Überblick über das Problem zu verschaffen.

1. Entscheidungen des EuGH und deren Auswirkungen auf Österreich

1.1. Rechtssache Bosman

Als "leading case" kann wohl die Rs. Bosman bezeichnet werden. In dieser Rs. erklärte der EuGH die bis dahin im Profifußball geltenden Ausländerklauseln, also Beschränkungen der Zahl ausländischer Spieler, die maximal zum Einsatz kommen dürfen (soweit sie sich auf Staatsangehörige anderer EU-Mitgliedstaaten beziehen), und das System der Ablösezahlungen bei einem Wechsel ins (EU-)Ausland für gemeinschaftsrechtswidrig, da sie gegen das Recht auf Arbeitnehmerfreizügigkeit verstoßen. D...

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