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iFamZ 5, Oktober 2017, Seite 297

Regelung von Unterhaltsfragen bei Doppelresidenz

Praxiserprobte Ansätze aus Sicht der Mediation

Ulrich Wanderer

Einer Überschrift gleich thront der Begriff des „Kindeswohls“ über sämtlichen Vereinbarungen, die im Rahmen einer einvernehmlichen Scheidung zu den Themen Obsorge, Betreuungsort, Kontaktrecht und Unterhalt zu treffen sind. Um auch bei einem annähernd gleichteiligen Betreuungsmodell (sog „Doppelresidenz“) das Kindeswohl sicherzustellen, ist eine konsensorientierte Lösung, insb hinsichtlich des Kindesunterhalts, oft ein zentraler Punkt in der Scheidungsdiskussion. Die Praxis der Mediation hat Wege gezeigt, die dieses Problem unter Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse aller Beteiligten mit dem „Kinderkonto“ zu lösen imstande sind.

I. Die gesetzliche Ausgangslage

Auch wenn das österreichische Kindschaftsrecht seit dem KindRÄG 2001 die Obsorge beider Eltern nach der Scheidung als gesetzlichen Standard normiert, ist jedenfalls die überwiegende Betreuung des Kindes durch einen Elternteil festzulegen. Trotz darauf gerichteter Forderungen hat auch der Gesetzgeber des KindNamRÄG 2013 keine rechtliche Grundlage für die Vereinbarung einer gleichmäßigen Aufteilung der elterlichen Aufgaben und Rechte im Rahmen eines sog „Wechselmodells“ oder dessen gerichtliche Anordnung geschaffen. Ohne Konsens der...

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