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iFamZ 4, August 2021, Seite 247

„Klein weiß, jetzt wird es gefährlich. Schon wieder.“

Kinder als Mitbetroffene von Gewalt in Paarbeziehungen

Petra Birchbauer

Gewalt in Paarbeziehungen, die von psychischer, körperlicher, sexualisierter und ökonomischer Gewalt bis hin zu Tötungsdelikten reichen kann, hat viele Facetten. Sie ist nicht nur ein Thema von meist männlicher Gewalt gegen Frauen, von Machtausübung, Geschlechterrollen, sozialen Problemen, hohen gesundheitlichen Folgekosten uvm, sie ist, wenn Kinder im Haushalt leben, auch ein Thema von Kindeswohlgefährdung.

I. Das Ausmaß der Betroffenheit von Kindern

Derzeit gibt es in Österreich wenig Daten darüber, wie viele Kinder Gewalt zwischen ihren Bezugspersonen miterleben. Auch in der groß angelegten Prävalenzstudie zum Thema Gewalt in der Familie wurde dieser Aspekt von Gewalt nicht erhoben. Eine Umfrage des Gallup Instituts unter Personen über 14 Jahren kommt zum Ergebnis, dass 27 % der Befragten Gewalthandlungen zwischen ihren Eltern miterlebt haben, 6 % davon häufig, 9 % manchmal und 12 % selten.

Von Partnerschaftsgewalt betroffene Kinder erleben meist mehrere Formen von Gewalt: Das Risiko, zusätzlich auch Opfer von Kindesmisshandlung oder Vernachlässigung zu werden, ist um ein Vierfaches erhöht; ein Faktum, das auch in Gefährdungseinschätzungen Berücksichtigung finden muss.

Entgegen der ...

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