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IRZ 11, November 2020, Seite 480

EBITDA als Maß der Kapitaldienstfähigkeit?

Andreas Haaker

In einem Memo zur Aktienrallye vor dem Hintergrund der Niedrigzinspolitik wies der bekannte Investor Howard Marks auf das Problem von Zombie-Unternehmen hin, bei denen gelten soll: „debt service > EBITDA“. Eine solche Kennzahl muss auch den Aktienanalysten interessieren, denn in „the coronavirus pandemic, stock analysts have a new job: credit analysis.“ Entsprechend wurde die „Zombifizierungsanalyse“ bereits Ende 2018 in diesen Spalten behandelt. Anstelle von EBITDA wurde dabei jedoch EBIT in Relation zu den Zinsaufwendungen gesetzt, um die Interest Coverage Ratio zu bestimmen, und auf das Problem der Finanzierung von Ersatzinvestitionen aus Abschreibungsgegenwerten hingewiesen. EBITDA blendet im Gegensatz zu EBIT dieses Problem aus. Dennoch hat sich EBITDA als scheinbares Maß der Kapitaldienstfähigkeit in die Kennzahlenpraxis eingeschlichen.

1. EBITDA als Maß der Tilgungsfähigkeit?

Im Rahmen der abschlussorientierten Analyse der Verschuldungs- oder Kapitaldienstfähigkeit findet die Kennzahl „dynamischer Verschuldungsgrad“ Verwendung, bei der die Effektiv- oder Nettoverschuldung durch den Cashflow dividiert wird, um eine Art idealtypischer Tilgungsdauer zu berechnen:

Allerdings werden...

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