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iFamZ 4, August 2021, Seite 193

Den Kindern gerecht werden – Kinder als Opfer und Zeug*innen von häuslicher Gewalt

Judit Barth-Richtarz

Zwei Fälle aus meiner Supervisionspraxis der letzten Zeit:

Alina ist sieben Jahre alt und lebt seit der elterlichen Trennung vor drei Jahren bei ihrer Mutter. Der Vater kommt regelmäßig zu den vereinbarten Kontakten, um seine Tochter abzuholen. Die Mutter übergibt dem Vater Alina jedoch immer wieder nicht mit der Begründung, Alina habe Angst vor ihm und wolle nicht zu ihm kommen. Immer wieder kommt es bei diesen Szenen zu verbalen Eskalationen zwischen den Eltern. Nachdem der Vater Alina schon einige Monate nicht gesehen hat, stellt er einen Antrag auf Regelung der Kontakte. Vor Gericht gibt die Mutter an, der Vater habe während aufrechter Beziehung psychische Gewalt ausgeübt und stalke sie jetzt (er stand einmal vor der Gartentür und beobachtete sie). Das Familiengericht beschließt eine Kontaktanbahnung im Rahmen einer Besuchsbegleitung. Außerdem erhält das Kind eine Kinderbeiständin.

Kevin ist zehn Jahre alt. Er lebt seit der elterlichen Trennung bei seiner Mutter. Seine Eltern waren über 20 Jahre verheiratet. Der Vater leidet seit vielen Jahren an schwerem Alkoholismus. Im betrunkenen Zustand schlägt er Mutter und Kind massiv und bedroht die Mutter mit Mord. Der Vater macht mit Ke...

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