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IRZ 6, Juni 2020, Seite 275

Tiefgreifende Änderungen in der Abschlussprüfung zu erwarten?

Alessandro Miolo und Chris Krämer

Zwischen Dezember 2018 und Dezember 2019 wurden drei Untersuchungen zum Zustand des britischen Prüfungsmarktes und der dort ansässigen Prüfungsunternehmen veröffentlicht. Die daraus resultierenden, teilweise tiefgreifenden Änderungsvorschläge werden in Großbritannien aktuell kontrovers diskutiert. Was beinhalten diese Vorschläge und wie werden diese die Abschlussprüfung in Großbritannien aber auch in Europa und dem Rest der Welt verändern?

Das Grünbuchdes damaligen EU-Kommissars Michel Barnier, welches dieser unter dem Eindruck der Finanzmarktkrise von 2008 verfasste, bildete den Ausgangspunkt für die EU Audit Reform. Diese Reform brachte diverse Änderungen für die Prüfungsbranche mit sich, welche von Unternehmen aus der EU seit dem Jahr 2017 umzusetzen sind. V.a. sind dies die periodische Pflichtrotation des Prüfers, Einschränkungen im Bereich der Erbringung von Nichtprüfungsdienstleistungen sowie die Individualisierung der Prüftestate durch die Pflicht zur Berichterstattung über die für ein geprüftes Unternehmen bedeutsamsten Prüfrisiken. Alle diese Bestimmungen wurden mit dem Ziel eingeführt, die Position der Wirtschaftsprüfung zu stärken und mögliche Interessenskonflikte der Prü...

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