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RWK 10, 15. Oktober 2025, Seite 350

Wesentlichkeitsanalyse im stillen Kämmerlein?

Warum Stakeholdereinbindung zentral für die Wesentlichkeitsanalyse bleiben muss

Felix Schmid

Die Wesentlichkeitsanalyse ist das Herzstück der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die systematische Einbindung von Stakeholdern galt bisher als essenziell für deren Validität. Die neuen ESRS Exposure Drafts von Juli 2025 deuten jedoch eine Flexibilisierung an, die den direkten Dialog optional erscheinen lässt. Dieser Beitrag zeigt auf, warum eine tiefgehende Stakeholdereinbindung unverzichtbar bleibt, um den strategischen Nutzen der Wesentlichkeitsanalyse zu sichern und organisationale Lernprozesse zu fördern.

1. Ausgangslage

Die Implementierung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) markiert einen wichtigen Schritt in der Entwicklung und Professionalisierung des Nachhaltigkeitsmanagements europäischer Unternehmen. Das Herzstück bildet dabei die Wesentlichkeitsanalyse nach dem Prinzip der doppelten Wesentlichkeit. Damit legen Unternehmen ihre wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen (impacts, risks and opportunities, IROs) fest und definieren sowohl die Schwerpunkte der Berichterstattung als auch die strategische Ausrichtung des Nachhaltigkeitsmanagements.

Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) operationalisieren dabei die Anforderungen der CSRD...

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