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Credit Suisse: Niedergang auf Raten
Ein Schweizer Trauerspiel aus Macht, Überheblichkeit und Gier
Die Schweiz und Österreich - alpine Nachbarn und doch ein sehr ungleiches Paar. Direkte Demokratie hier, parlamentarische Mitbestimmung unter der EU-Glasglocke dort. Auch in puncto Wirtschaftsleistung und Wohlstand müssen sich die Österreicher seit eh und je mit dem zweiten Platz begnügen. Bei Skandalen und Misswirtschaft hingegen sind die Österreicher unfreiwillig oft im Rampenlicht, wie zuletzt beim tiefen Fall des tragikomischen Tiroler Immobilien-Ikarus René Benko. Dabei ist auch die Schweiz kein Land mit nur weißen Westen; und wenn schon Pleite, dann aber richtig. Ein kürzlich erschienenes Buch dokumentiert unter dem Titel „GAME OVER“ den langen, aber unaufhaltsamen Niedergang der einstigen Großbank Credit Suisse, deren gigantische Schadenssumme in zweistelliger Milliardenhöhe die dubiosen Machenschaften und Luxusprotzereien von René Benko zur peinlichen Provinzposse schrumpfen lassen.
Erstmals für Negativschlagzeilen sorgte die damals als Schweizerische Kreditanstalt (SKA) firmierende Credit Suisse im Jahr 1977 mit der „Affäre Chiasso“. Nach langem Zögern, Vertuschen und Verschweigen wurde publik, dass der umtriebige Leiter der SKA-Filiale Chiasso, eine Grenzstadt zu Italien, ...