Suchen Kontrast Hilfe

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
CFO aktuell 5, September 2025, Seite 188

Verlustaversion und betriebliche Finanzentscheidungen

Manfred Frühwirth

Dieser Artikel integriert Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie in betriebliche Finanzentscheidungen. Es wird gezeigt, dass in der Praxis Entscheidungsprozesse im Management auch von Irrationalität geprägt sein können. Daraus resultieren zusätzliche Risiken in Organisationen. Der Fokus dieses Artikels liegt auf der psychologischen Verzerrung Verlustaversion. Es werden die Hintergründe des menschlichen Verhaltens bei Entscheidungen (insbesondere in Gewinnsituationen und in Verlustsituationen) und die Auswirkungen auf betriebliche Entscheidungen beschrieben. Konkret wird der Einfluss von Verlustaversion auf Investitionspolitik, Kapitalstruktur und Dividendenpolitik analysiert. Außerdem werden Maßnahmen präsentiert, um Verlustaversion in den Griff zu bekommen.

1. Verlustaversion

1.1. Menschliches Verhalten in Entscheidungssituationen

Kahnemann/Tversky entdeckten, dass Menschen sich bei Entscheidungen wie folgt verhalten:

1.

Man wählt einen Referenzpunkt. Die Wahl des Referenzpunktes hängt von der Situation ab, in der man sich befindet. Mögliche Referenzpunkte sind zB das Gehalt von Kollegen, der Einstiegskurs bei einem Investment oder eine Zielvorgabe.

2.

Entscheidend für die Beurteilung sind ...

Daten werden geladen...