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GrESt: Anteilsvereinigung als Herausforderung in der Praxis
Lösungsansätze zu diversen Zweifelsfragen
Mit dem Budgetbegleitgesetz 2025 (BBG 2025) wurden Regelungen eingeführt, die die Besteuerung der mittelbaren Übertragung von Anteilen an grundstücksbesitzenden Gesellschaften vorsehen. Diese Neuerungen werfen zahlreiche Rechtsfragen auf, die im Rahmen eines demnächst erscheinenden SWK-Spezials aufgearbeitet werden. Einzelne Problemstellungen, die darin behandelt werden, werden auch im Rahmen dieses Beitrags adressiert.
1. Ausgangslage und steuerpolitische Erwägungen
Im Gegensatz zu Deutschland waren in Österreich bisher nur Anteilsübertragungen grunderwerbsteuerlich relevant, die unmittelbar eine grundstücksbesitzende Gesellschaft betrafen. Die Übertragung von Anteilen an Gesellschaften, die an grundstücksbesitzenden Gesellschaften beteiligt sind, löste in Österreich bislang keine Grunderwerbsteuer aus. Das österreichische Grunderwerbsteuerrecht zeichnete sich insoweit durch eine geringere Komplexität als das deutsche Pendant aus, das zudem auch Vollzugsprobleme mit sich bringt.
Ungeachtet dieser praktischen Vorteile des österreichischen Grunderwerbsteuerrechts wurde die fehlende Besteuerung mittelbarerer Anteilsübertragungen und ‑vereinigungen im Schrifttum kritisiert und sogar als ...