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Geopolitik im Investorenkalkül
Teil 2: Praxisbeispiel zum (begrenzten) Nutzen des Geschäftsberichts
Im ersten Teil des Beitrags (IRZ 2022, 145) wurde auf Basis einiger theoretischer Vorüberlegungen eine Art Rahmenkonzept zur Berücksichtigung von geopolitischen (bzw. geoökonomischen) Ereignissen im Investorenkalkül skizziert, welches im vorliegenden zweiten Teil um ein kleines Anwendungsbeispiel zum (begrenzten) Nutzen des Geschäftsberichts für eine fundamentale Aktienbewertung ergänzt werden soll. Ziel ist es, vor dem Hintergrund der im ersten Teil herausgestellten Prognoseprobleme aufgrund der Komplexität, Ungewissheit und Dynamik von geopolitischen Ereignissen zumindest für die Free-Cashflow-Schätzung Ausgangs- und Ansatzpunkte in der Rechnungslegung aufzuzeigen.
1. Berücksichtigung geopolitischer Ereignisse im Free-Cashflow-Modell
Je nach potenzieller Auswirkung eines geopolitischen Ereignisses muss das Bewertungskalkül hinsichtlich der Dauer, Intensität und Nachhaltigkeit der betreffenden Risiken angepasst werden, wobei sich dadurch das Bewertungskalkül im Grundsatz nicht verändert, Parameter und Phaseneinteilung hingegen schon. Wenn die betreffenden geopolitischen Ereignisse voraussichtlich (oder hoffentlich) zeitlich begrenzt wirken oder eine differenziertere Phaseneinteilung...