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Manipulation von Umsatzerlösen
Stellen Sie sich vor, Sie möchten Ihr Unternehmen verkaufen. Als schlauer Geschäftsführer wissen Sie, dass ein entscheidender Hebel für den Unternehmenswert das Umsatzwachstum ist. Leider spielen Ihre Kunden dabei nicht mit; in Aussicht gestellte Aufträge werden zu spät oder nur in Teilen abgerufen. Da Ihnen langsam die Zeit davonläuft, überlegen Sie - natürlich nur hypothetisch - inwieweit eine kreative Bewertung durch die Buchhaltung vielleicht dabei helfen könnte, Umsätze vorteilhaft darzustellen.
Die Umsatzrealisierung zählt zu den sensibelsten Bereichen der Rechnungslegung. Gerade dort, wo ambitionierte Wachstumsziele, externe Erwartungshaltungen und Bonusanreize zusammentreffen, entstehen Anreize für bilanzpolitische Maßnahmen - bis hin zur bewussten Manipulation. Prominente Fälle wie Autonomy/HP, WorldCom oder Sunbeam zeigen, wie gravierend die Auswirkungen sein können. Die gängigen Methoden der Umsatzmanipulation können in vier Bereiche zusammengefasst werden.
1. Timing-Manipulation: Vorziehen nicht realisierter Umsätze
Eine der häufigsten Vorgehensweisen ist die Verschiebung von Umsätzen in frühere Perioden, um kurzfristige Ziele zu erreichen.
Channel Stuffing bezeichnet das f...