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ASoK 9, September 2002, Seite 299

Au-pair in Österreich

DDr. Werner Anzenberger

Au-pair kann ein Gewinn sein. Für beide Teile. Junge Menschen schätzen den familiären Rückhalt, wenn sie erste Schritte in eine fremde Sprache und eine fremde Kultur setzen. Gastfamilien schätzen die Mithilfe bei der Hausarbeit, die Betreuung ihrer (Klein-)Kinder und nicht zuletzt die Gelegenheit, selbst Sprachkenntnisse zu erwerben oder aufzufrischen. Wo aber die eingeforderten Arbeitsleistungen des Au-pair-Mädchens über die losen Pflichten der eigenen Kinder im familiären Haushalt hinausgehen, liegt die Umgehung eines Dienstverhältnisses vor. Nicht wenige Au-pairs werden als billige Haushaltsgehilfen missbraucht. Besonders junge Frauen aus den EU-Schwellenländern sind von diesem legal scheinenden Abdrängen aus den arbeitsrechtlichen Mindeststandards betroffen, weil ein Au-pair-Verhältnis oftmals der einzige Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt ist.

1. DefinitionAus dem Französischen übersetzt bedeutet „au pair" „auf Gegenseitigkeit". Der Gast wird in den Familienverband aufgenommen. Für Unterkunft, Verpflegung und in den meisten Fällen auch Taschengeld ist er bereit, im Haushalt der Gastfamilie mitzuhelfen, insbesondere leichte Hausarbeit und Kinderbetreuung zu leisten. Dieses...

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