Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
IRZ 2, Februar 2022, Seite 53

Finanzkommunikation ist nicht genug!

Andreas Haaker

Die Rechnungslegung als Finanzsprache wird zumeist verengt auf die Kommunikationsfunktion betrachtet, wodurch die höheren und aus Investorensicht wichtigeren Sprachfunktionen der Darstellung und kritischen Argumentation vernachlässigt werden, was sich nicht zuletzt an der Popularität sog. „bullshit earnings“ wie EBITDA zeigt. Im vorliegenden „Accounting for Value?“ -Beitrag wird das betreffende Problem sprachtheoretisch beleuchtet und dabei die mit der Begriffsverengung auf die Kommunikationsfunktion der Finanzsprache einhergehende Gefahr einer „Marketing-Orientierung“ herausgestellt.

1. Reduzierung der Finanzsprache auf die Kommunikationsfunktion

Finanzberichte bilden den Kern der Finanzkommunikation, welche heute vornehmlich als Investor Relations bezeichnet wird, während sie in der Vergangenheit mitunter auch mittels der Verwendung des Synonyms „Aktien-Marketing“ gleichsam als Aktionärsmanipulation „geoutet“ wurde. Der Marketing-Begriff hebt die Probleme der Fokussierung der Finanzsprache auf die Kommunikationsfunktion hervor, zumal beim Marketing-Instrument „Werbung“ eher die kommunikationsinduzierte Beeinflussung der Adressaten durch „communicative infection“ als die zutreffende...

Daten werden geladen...