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Gebäudetyp E: Ein Begriff und seine Geschichte
Ist der Gebäudetyp E eine Neuauflage des berühmten „Less is more“-Gedankens?“ Tatsächlich ist er das, denn ein Verzicht auf Baustandards bedeutet nicht zwangsläufig Minderwertigkeit.
1. Warum die Diskussion um den Gebäudetyp E?
Am Bau herrscht Rechtsunsicherheit. Das liegt unter anderem an den sogenannten anerkannten Regeln der Technik, deren Einhaltung sich aufgrund der Verwendung in der Rechtsprechung etabliert hat und sich in manchen Bereichen regelrecht zu einem vorauseilenden Gehorsam entwickelt hat. Doch nicht alle bieten einen Mehrwert für Auftraggeber oder Nutzer. Diesen unbefriedigenden Zustand adressierten die Architektenkammern, initiiert von der Bayerischen Architektenkammer, mit ihrem Konzept für einen neuen Gebäudetyp E. In einer idealen Welt müsste der Berufsstand an jeder Norm oder Richtlinie aktiv mitwirken, um für eine praxisgerechte Ausgestaltung der Normen zu sorgen. Dies gelingt jedoch seit Jahrzehnten kaum. Die Industrie, die an einer weniger praxis- als produktgerechten Normung interessiert ist, geht mit hohen Budgets ins Rennen. Ein Beispiel: Die DIN 8989 gibt seit 2019 auf Betreiben einiger Aufzugshersteller ein Tabellenverfahren vor, um den Schallschutz gege...