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IRZ 1, Jänner 2019, Seite 13

KGV = KGV?

Andreas Haaker

In der einschlägigen Wirtschaftspresse wird verkündet, Automobilaktien seien gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und am Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) „günstig“, während Tesla „teuer“ erscheint. Dies ließe sich mit den „Labels“ der Finanzindustrie relativieren, nach denen es sich bei Volkswagen, BMW, Daimler & Co. um „Value-Aktien“ und bei Tesla um eine „Growth-Aktie“ handeln müsste, wobei der Wachstumsfaktor („growth“) selbstverständlich einen Inputfaktor bei der Ermittlung des Wertes („value“) bildet. Nachstehend werden anknüpfend an Penman/Reggiani die hier zum Ausdruck kommenden Missverständnisse mittels einer rechnungslegungsorientierten Analyse des KGV aufgedeckt und das daraus folgende Problem der sog. Value-Falle herausgestellt.

1. „Value vs. Growth“-Label und KGV-Niveau

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bildet eine wichtige rechnungslegungsbezogene Kennziffer der Aktienanalyse, die wie folgt definiert wird:

Hierbei wird der aktuelle Preis einer Aktie (P0) in Relation zu dem in einem Jahr erwarteten Ergebnis je Aktie (EPS1) gesetzt. Der Preis der Aktie kann gleichsam an der „Kurstafel“ abgelesen und das erwartete Ergebnis je Aktie aus dem IFRS-Abschluss abgeleitet werden, ...

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