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iFamZ 4, Juli 2009, Seite 238

Täterarbeit als Beitrag zum Opferschutz

Trainingsprogramm zur Beendigung von gewalttätigem Verhalten in Paarbeziehungen

Heinrich Kraus und Dieter Schmoll

Nach einer kurzen Einführung in Definition, Verbreitung, Dynamik und Variabilität des Phänomens Gewalt von Männern gegenüber ihren Partnerinnen wird auf die Bandbreite präventiver Maßnahmen eingegangen. Als konkrete Intervention auf sekundärpräventiver Ebene wird das Wiener Trainingsprogramm zur Beendigung von gewalttätigem Verhalten in Paarbeziehungen vorgestellt. Abschließend werden die Möglichkeiten des 2. Gewaltschutzgesetzes zum Ausbau der Prävention erörtert.

I. Männergewalt gegen Frauen: statistische Daten

Gewalt von Männern gegen die Beziehungspartnerinnen ist ein Phänomen, das rund um den Globus zu beobachten ist. Im empirisch am besten untersuchten nordamerikanischen Raum geben beinahe 25 % der Frauen an, zumindest einmal in ihrem Leben von ihrem jeweiligen Partner vergewaltigt oder körperlich misshandelt worden zu sein. Geschätzte 8,7 Mio Frauen werden dort jedes Jahr von ihren Partnern misshandelt. In Österreich verfügte die Polizei im Jahr 2007 rund 7.300 Betretungsverbote. 1.600 Frauen und 1.620 Kinder fanden im Jahr 2008 Schutz und Unterkunft in österreichischen Frauenhäusern. Für einige Frauen kommt jedoch jede Hilfe zu spät. Sie werden von ihren Partnern ermordet. Di...

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