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CFO aktuell 2, April 2021, Seite 64

Enterprise Risk Management

Glaubenssystem oder Führungsinstrument?

Stefan Hunziker

Enterprise Risk Management (ERM) wird mittlerweile von vielen Verfechtern als unverzichtbares Führungsinstrument positioniert. Normen, Rahmenwerke, Beratungshäuser, Ausbildner und Regulatoren versprechen gleichermaßen einen positiven „Return on ERM-Investment“. Allerdings bleiben belastbare empirische Studien bisher aus, die kausale Zusammenhänge zwischen ERM-Aktivitäten und Erfolgsgrößen von ERM zeigen. ERM scheint sich eher zu einem isolierten Glaubenssystem entwickelt zu haben, welches überdies Erkenntnisse aus risikorelevanten Disziplinen wie Entscheidungstheorie, Kognitionspsychologie und Wahrscheinlichkeitstheorie ignoriert.

1. Ausgangslage

„Half of the decisions made in organizations fail, making failure far more prevalent than previously thought”. Entscheidungssituationen unter Unsicherheit (Risiko) stellen eine große Herausforderung für den Unternehmenserfolg dar. So scheint es folgerichtig, dass sich unternehmensweites Risikomanagement (ERM) in vielen Sektoren und Branchen und über verschiedene Unternehmensgrößen hinweg langsam durchsetzt.

Gerade in der aktuellen Pandemie zeigt sich ein erhöhter Informationsanspruch seitens Führungsgremien, Entscheidungen mit objektiven Risi...

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