Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Lux-Leaks für Amazon
Liebe Leserinnen und Leser,
es ist schon faszinierend, dass mir meine Kindle App erlaubt, Bücher auf Deutsch online bei Amazon zu kaufen und sofort danach in Boston zu lesen. Bislang habe ich mich über diesen Sofortzugang gefreut, ohne weiter über Amazon nachzudenken. Eine Berufungsgerichtsentscheidung, die vor ein paar Wochen veröffentlicht wurde, hat jedoch meine Neugier geweckt.
Im Urteil geht es einerseits um die steuerliche Bewertung der immateriellen Wirtschaftsgüter, die Amazon USA in seine im Jahr 2004 gegründete europäische Holdinggesellschaft Amazon Europe Holding Technologies SCS („AEHT“) in Luxemburg einbrachte, da zuvor das europäische Geschäft von den USA aus betrieben wurde. Andererseits wird auch die Kostenteilung danach besprochen, da AEHT verpflichtet wurde, Amazon USA für laufende immaterielle Entwicklungskosten jährlich zu entschädigen, soweit diese Kosten der Luxemburger-Europazentrale zugutekamen. Anlass für die Umstrukturierung seien verlangsamte, kundenfrustrierende Ladezeiten der europäischen Websites gewesen, die von den USA aus für jedes europäische Land einzeln betrieben wurden. Amazon wollte den Kundenservice durch mehrere Maßnahmen verbessern. Dazu zählt...