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CFO aktuell 4, Juli 2019, Seite 135

Das Phänomen des Honorardumpings

Die Vergabe von Abschlussprüfungsleistungen im Spiegel der Spiel- und Entscheidungstheorie

Ulrich Kraßnig

Der Abschlussprüfungsmarkt stellt ein Angebotsoligopol dar; vielen Unternehmen, die Abschlussprüfungsleistungen nachfragen, stehen wenige Unternehmen gegenüber, die solche anbieten. Auf den ersten Blick scheint es in dieser Marktsituation paradox, dass die Wirtschaftsprüfungsbranche mit fallenden Preisen kämpft, ist doch bei oligopolistischen Märkten normalerweise davon auszugehen, dass die Preise steigen oder zumindest konstant sind. Der Grund für die (unangemessen) niedrigen Prüfungshonorare liegt darin, dass sich die wenigen am Markt agierenden, bei Ausschreibungen von Abschlussprüfungsleistungen gegenseitig unterbietenden Abschlussprüfer bei Zuschlag die Möglichkeit haben, das nicht kostendeckende Prüfungshonorar durch zusätzliche Beratungsaufträge quer zu subventionieren. In diesem Beitrag wird das Phänomen des Honorardumpings spiel- und entscheidungstheoretisch dargestellt.

1. Gründe für Honorardumping aus spieltheoretischer Sicht

1.1. Grundlage der Untersuchung

Im Rahmen der spieltheoretischen Untersuchung erfolgt eine mathematische Analyse und Bewertung strategischer Entscheidungen in Bezug auf die Festlegung des Prüfungshonorars durch jene Teilnehmer, die am Abschlussprüfungs...

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