In den letzten Jahren sind Familienunternehmen vermehrt in die akademische Diskussion sowie auch in jene der Praxis geraten. Dies durchaus zu Recht, kann doch eine erdrückende Mehrheit der österreichischen Unternehmen dieser Gruppe zugerechnet werden – selbst bei börsenotierten Unternehmen stellen sie einen bedeutsamen Anteil dar. Die Anzahl von Familienunternehmen kann nicht genau quantifiziert werden, weil es diesbezüglich keine einheitliche Definition gibt. Selbst in den internationalen quantitativen empirischen Untersuchungen reichen die Unterschiede von der/den Familie/-n zurechenbaren Minderheitsanteilen bis zu mehrdimensionalen Modellen, die auch den Einfluss der Familie im Management und im Aufsichtsrat messen.

Inhaltlich stand das Finanzmanagement bislang nicht im zentralen Fokus der Familienunternehmensforschung. Auf Basis einer qualitativen empirischen Untersuchung in Österreich und Polen sollen Unterschiede zu anderen Unternehmen und zwischen den beiden Ländern erkannt werden, die gegebenenfalls Implikationen für die Praxis aufweisen.