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CFO aktuell 5, September 2015, Seite 228

Athen liegt an der Donau

Akte Hypo Alpe Adria – ein tragikomisches Sittenbild

Bruno Lässer

Griechenland-Bashing war in den letzten Monaten ziemlich in Mode, wohl nicht ganz zu Unrecht. Doch österreichische Steinewerfer sollten sich mit ihrer Häme besser zurückhalten, sitzen sie doch selbst im sprichwörtlichen Glashaus mit Namen Hypo Alpe Adria. Die beiden Standard-Journalisten Renate Graber und Andreas Schnauder haben kürzlich unter dem Titel „Akte Hypo Alpe Adria“ ihre langjährigen Recherchen zu diesem ebenso komplexen wie teuren Desaster in Buchform zusammengefasst und auf den aktuellen Stand gebracht.

Aufstieg und Fall

Das Buch bietet zunächst einen Überblick über den schwindelerregenden Aufstieg der Hypo Alpe Adria von einer kleinen Regionalbank zu einem finanziellen Schwergewicht in Süd- und Osteuropa. Das Unternehmen expandierte hierzu, von Anfang an mit Haftungen durch das Bundesland Kärnten vermeintlich komfortabel abgesichert, vor allem auf jenen Märkten und mit jenen Kunden, die für die meisten anderen Bankinstitute zu riskant waren. Unter Führung der beiden zwischenzeitlich rechtskräftig verurteilten Ex-Vorstände Wolfgang Kulterer und Günter Striedinger agierte die Bank vornehmlich am Balkan und in Bulgarien, finanzierte dabei oft wahnwitzige und von Anfang an z...

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