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CFO aktuell 6, Dezember 2011, Seite 204

Tobin Tax

Christian Kreuzer

Stellen Sie sich vor, Sie haben sich ein neues, schnelles Auto gekauft, mit einem tollen Chromauspuff und schicken Spoilern. Sie können blitzartig beschleunigen und ebenso schnell wieder abbremsen und haben viel Spaß. Leider ist Ihre Mutter der Meinung, dass Autos nur dem Transport dienen, also sicher und effizient notwendige Wege zurücklegen sollen. Heimlich streut Sie daher ein Schäufelchen Sand in Ihr Getriebe, mit dem Effekt, dass ab einer Drehzahl von 2.500 unerträgliche Geräusche auftreten und es bei über 3.500 den Motor zerreißt. Auf Ihre Frage, ob sie wahnsinnig sei, meint sie nur: „2.500 Touren sind mehr als genug, um gut von A nach B zu kommen.“

Die Tobin-Steuer geht von der Überlegung aus, dass den Transaktionen an den Kapitalmärkten reale Investitions- und Finanzierungsvorhaben zugrunde liegen sollten. Alle rein auf Spekulation ausgelegten Transaktionen dienen demnach nicht der Realwirtschaft und führen daher zu einer Marktverzerrung. Sie sollten daher durch gezielte Besteuerung unattraktiv gemacht werden.

Bis zum Jahr 1973 sicherte das Bretton-Woods-System durch den Goldstandard stabile Wechselkurse zum US-Dollar und zwischen anderen Währungen. Als sich das System aufzul...

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