Alles neu macht der – September

Liebe Leserinnen und Leser,

der Sommer ist eine beliebte Reisezeit. Eine Reise bietet die Gelegenheit, Neues zu sehen und zu erleben. Wenn ich eine Stadt besuche, in der ich schon öfter war, dann geht es für mich nicht mehr um die großen Sehenswürdigkeiten, sondern ich beobachte einen Aspekt des Alltagslebens, der mir später hilft, wenn ich jemanden von dort beruflich oder privat kennenlerne. Heuer nahm ich am Annual Meeting der American Accounting Association in San Francisco teil. Also verbrachte ich wieder einmal einige Tage in den Räumen von Hotels. Dazwischen entfloh ich der künstlichen Welt von Spannteppich, Tapeten und Lustern. Ich unternahm Spaziergänge und beobachtete das Verkehrsleben – die Straßen von San Francisco.

Boston und San Francisco werden oft als die beiden europäischsten Städte der USA bezeichnet, weil ihre Straßen nicht nur kerzengerade verlaufen, sondern den einen oder anderen Bogen machen. Das verleitet zur Annahme, die Verkehrsteilnehmer verhielten sich ähnlich – ein Irrtum. In San Francisco hat der Autofahrer Vorrang. Fußgänger halten sich streng an die Regeln. Sie überqueren eine Straße ausschließlich, wenn die Ampel das Freizeichen signalisiert. Die sonst ...