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Behavioral Finance
Theorie und praktische Bedeutung im Fondsmanagement
In den Wirtschaftswissenschaften wird der Finanzmarkt üblicherweise als hoch effizient dargestellt, und die Marktteilnehmer werden als uneingeschränkt rational angenommen. Trotzdem treten in der praktischen Beobachtung immer wieder von den traditionellen Wissenschaften nicht erklärbare Phänomene oder sog. Marktanomalien auf. Die wichtige Neuerung der „Behavioral Finance" ist, dass sie Forschungsergebnisse aus anderen Disziplinen, insb. Psychologie und experimenteller Kapitalmarktforschung, mit einbezieht, um Erklärungsmodelle für diese Phänomene und das Verhalten der Finanzmärkte zu bieten.
1. Historische Konzepte
Die historischen Vorläufer des jetzt, nicht zuletzt wegen der Finanzmarktkrise, wieder so aktuellen Themas Behavioral Finance sind um 1930 in den Lehren der österreichischen Schule der Nationalökonomie (Austrian School of Economics) mit so bedeutenden Vertretern wie Ludwig von Mises oder Friedrich August von Hayek zu finden. Die damaligen Theorien ähneln dem modernen Ansatz in der Hinsicht, dass das Handeln von Individuen mit ihrem subjektiven Wissen, ihren Bedürfnissen, Erwartungen und Wertungen den Marktpreis und das Verhalten des Marktes bestimmt.
Im Gegensatz dazu geht d...