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Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
im März fand unter dem Motto „Finanzierung nach der Krise – Eigenkapital als Motor des Aufschwungs" der Austrian Equity Day 2010 statt. Das Aktienforum setzte damit einen wichtigen Impuls, um das Image der Eigenkapitalmärkte in der öffentlichen Wahrnehmung nach der Vertrauenskrise ins rechte Licht zu rücken und die Bedeutung der Börse für die gesamte Wirtschaft hervorzuheben.
Das ist auch dringend nötig. Im Zeitraum zwischen 2003 und 2007 konnten die österreichischen Unternehmen über die Börse 22 % ihrer Außenfinanzierung abdecken. 2007 wurden Aktien und Anleihen in Höhe von 10,8 Mrd. Euro platziert; damit stieg der Anteil der Börsenfinanzierung sogar auf über 30 %. Im Jahr 2008 brach jedoch der Zugang zur Börse für Unternehmen regelrecht zusammen, und das Volumen platzierter Aktien und Anleihen ging auf 3,9 Mrd. Euro zurück.
Der massive temporäre Kapitalabfluss an der Wiener Börse war ein deutlich spürbares Symptom einer tiefen Vertrauenskrise. Doch die Finanz- und Wirtschaftskrise als alleinige Ursache des Kapitalabflusses zu sehen, wäre zu kurzsichtig. Vielmehr wurden durch die Krise systematische Schwächen der Kapitalaufbringung offenkundig, die in der ...