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Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
die Financial Times fasst am 2. Juli in einer dürren Überschrift zusammen: Data Show Evidence of Global Recovery – weltweit mehren sich die Anzeichen des Aufschwungs. Ist die Rezession vorbei? Ja oder fast, könnte man meinen, denn viele Frühindikatoren, vor allem in den USA, leuchten plötzlich grün wie z. B. der Verkauf neuer Häuser (plus 5 %) oder der leichte Auftrieb der langlebigen Konsumgüter. Auch in Deutschland wandelt sich das Bild langsam. Der Welthandel scheint sich wieder aufzurappeln. Doch es blinkt eine Warnlampe aus der Vergangenheit: Der September-Crash liegt nur zehn Monate zurück, und auch ein knappes Jahr nach dem Schwarzen Dienstag des Jahres 1929 ahnte niemand, dass 1931 der Kollaps der Creditanstalt die Welt in die Große Depression stürzen würde. Folglich sollte der Optimismus noch fein dosiert bleiben. Und er wird es auch sein. Warum? Vor allem, weil wir eines bereits heute mit Sicherheit sagen können: Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise ist nicht eine zyklische, sondern eine strukturelle Krise. Sie wird nachhaltige Wirkungen hinterlassen (siehe dazu auch unser Interview mit UniCredit-Vorstand Helmut Bernkopf auf Seite 144) und d...