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HelmutSchmidt: Zukunftsperspektiven eines 90-Jährigen
Noch im hohen Alter erweist sich der deutsche Ex-Kanzler als Visionär und Querdenker
Auch ein Vierteljahrhundert nach seinem Rücktritt als Bundeskanzler hat Helmut Schmidt nichts von seinem Charisma verloren und zählt nach wie vor zur illustren Riege der elder statesmen, deren Urteil gerade in den gegenwärtig turbulenten Zeiten mehr denn je gefragt ist. In seinem neuesten Buch „Außer Dienst" blickt er nicht nur zurück auf die Lehren aus seiner langen und erfolgreichen Politikerkarriere, sondern entwirft auch Lösungsansätze für drängende politische und wirtschaftliche Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft.
Primat der Ökonomie
Generell fällt auf, wie sehr der Sozialdemokrat Schmidt nach wie vor den Primat der Ökonomie vor allen sozialpolitischen Verteilungsfragen vertritt. Im Klartext: Der Pragmatiker Schmidt sieht die Aufgabe des Staates nicht in der Umverteilung von Reich zu Arm in Form von Alimentierung durch Instrumente wie Mindestsicherung und arbeitsloses Grundeinkommen. Vielmehr plädiert er dafür, soziale Spannungen seitens der Gesetzgebung bereits präventiv dadurch zu bekämpfen, dass insbesondere Voraussetzungen dafür geschaffen werden, „die Mehrzahl der Arbeitslosen in Lohn und Brot" zu bringen.
Angesichts einer in Deutschland bereits unter 50 % der Gesam...