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„Wenn sie bewusst unterlaufen werden, helfen auch die besten Regelungen nichts."
Heinrich Schaller, Vorstandsmitglied der Wiener Börse AG, im Gespräch
CFOaktuell:Die Wiener Börse hat sich in den letzten zehn Jahren sichtbar vom technischen Abwickler zum marktorientierten Dienstleistungsunternehmen gewandelt. Parallel dazu hat der Eigenkapitalmarkt eine verstärkte volkswirtschaftliche Funktion für Unternehmensexpansion, Forschung und Entwicklung, aber auch für die Entlastung des Bankensektors (Basel II) übernommen. Vor welchen Herausforderungen steht der österreichische Kapitalmarkt derzeit angesichts der internationalen Finanzkrise?
Schaller: Wie Sie zu Recht feststellen, ist die Aufbringung von Eigenkapital zu einem zentralen Thema für die Entwicklung erfolgreicher Unternehmen geworden. Die Erschließung globaler Märkte, die Entwicklung neuer Produkte und Technologien, die Übernahme anderer Unternehmen – all dies lässt sich aus Risikogründen nur schwer über herkömmliche Kredite finanzieren. Die risikoadäquate Alternative ist Eigenkapital, und ab einer bestimmten Unternehmensgröße ist die Aufbringung über die Börse die sinnvollste Variante. Ich bin überzeugt, dass die derzeitige Finanzkrise – die ja keineswegs von den Aktienbörsen ausgegangen ist – zu einer verstärkten Beachtung von Risiken seitens der Banken führen wird und daher ...