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Vom Rating zur Kreditentscheidung
Einfluss von Kreditstrukturierung und Soft Facts
Mit dem Aufkommen von Basel II in der Kreditwirtschaft hat der Begriff des Ratings (vormals Bonität oder Kreditwürdigkeit) eine breite Bekanntheit erlangt. Während jedoch die Basel-II-konformen Ratingsysteme Hard Facts – insbesondere Kennzahlen des Jahresabschlusses – wesentlich stärker betonten, war und ist in den Wirtschaftsmedien oftmals von der Wichtigkeit so genannter Soft Facts für die Kreditentscheidung die Rede. Dieser Widerspruch ist jedoch bei genauer Analyse der Finanzierungspraxis nur ein scheinbarer, da zwischen dem – mittlerweile schon stark „vermathematisierten" – Rating und der für die praktische Kreditentscheidung ausschlaggebenden „Kreditentscheidungsklasse" unterschieden werden muss.
Jedes Unternehmen verfügt in einem nicht unwesentlichen Ausmaß über eine Wahlmöglichkeit, in welcher Kreditentscheidungsklasse es sich positionieren möchte. Ein schlechtes Rating bzw. eine schlechte Kreditentscheidungsklasse lässt daher nicht unbedingt auf schlechtes Management schließen.
1. Errechnung des Ratings
Ausgangspunkt für die Ermittlung eines Bankratings ist immer die – typischerweise mittels eines elektronischen Bilanzanalysesytems durchgeführte – Errechnung eines Bilanzratin...