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RWK 2, 15. Februar 2025, Seite 67

Ökonomische Indikatoren für Österreich

Konjunktur zwischen Stagnation ad infinitum und wirtschaftspolitischer Disruption

Ewald Aschauer und Christian Helmenstein

Gut drei Jahrzehnte nach seinem Start braucht der Binnenmarkt, der vor nicht langer Zeit noch als leuchtendes Juwel der europäischen Integration gepriesen wurde, einen neuen Schliff. Einst als Garant für Wohlstand durch konvergentes Wachstum verstanden, ist heute offenkundig, dass sich die Europäische Union schwertut, ökonomisch, technologisch und militärisch mitzuhalten. Die High-Level-Reports von Letta und Draghi verdeutlichen, dass die europäischen Mitgliedstaaten ohne substanzielle Fortschritte, insbesondere eine höhere Produktivität(-sdynamik), nicht an ihre früheren Erfolgsgeschichten anzuknüpfen vermögen: „Wir werden einige, wenn nicht alle unsere Ambitionen zurückschrauben müssen. Das ist eine existenzielle Herausforderung“.

1. Ökonomische Ausgangslage

Auch in Österreich präsentiert sich das ökonomische Lagebild im Frühjahr 2025 nach zwei aufeinander folgenden Rezessionsjahren ernüchternd. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung in jedem der beiden Vorjahre im Ausmaß von real -1,0 % müsste als die stärkste Rezession seit den 1950er-Jahren gelten, wenn man von den beiden Großkrisen im Gefolge der Lehman-Insolvenz und des ersten COVID-19-Schocks abstrahiert. Dabei kaschiert die ge...

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