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CSRD & Co: „Economics“ statt „Ethics“
Europäische und globale Nachhaltigkeitsregulatorik in Zeiten des „ESG Backlash“
In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl an Maßnahmen gesetzt, die auf die Schaffung einer nachhaltig(er)en Finanz- und Wirtschaftsordnung zielen. In Europa, das seit dem Green Deal eine globale Vorreiterrolle für sich beansprucht, ist diese Transformation bereits weit vorangeschritten – hat allerdings zuletzt besonders heftigen Widerstand zur Folge gehabt, der die EU-Kommission zum Handeln zwingt. Im Zentrum der Kritik stehen heute zuletzt CSRD, Taxonomie-VO und CS3D. Dennoch: Ein grundlegender Kurswechsel scheint nunmehr weder möglich noch sinnvoll.
1. Vorbemerkungen
2024 war das Jahr der Erstanwendung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) – einem „Jahrhundertprojekt“ in der europäischen Unternehmensberichterstattung. Zugleich wurde das sog „europäische Lieferkettengesetz“ (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD bzw CS3D) finalisiert. Diese Normen markieren wichtige Meilensteine auf einem Weg, der bereits vor vielen Jahren begonnen wurde. An diesen zeigte sich zugleich der Widerstand – als „ESG Backlash“ bezeichnet – besonders deutlich: Das zunehmende, insbesondere von Interessenvertretungen bis hin zu politischen Parteien betriebene Lobbying geg...