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CFO aktuell 1, Jänner 2025, Seite 19

Der Steuermann

Bernd Ulbricht, CFO, Siemens AG Österreich

Josef Ruhaltinger und Bernd Ulbricht

Es waren für Europas Unternehmen die goldenen Jahre. Zum Millenniumswechsel bot China den westlichen Konzernen ein Schlaraffenland der ökonomischen Selbstverwirklichung: Deutsche Automarken – allen voran VW – verfügten über einen Marktanteil von 65 Prozent. Große und kleine Industriegruppen eröffneten Produktionswerke im Wochentakt, Wirtschaftsdelegationen aus aller Herren Länder gaben sich in den Ministerien Beijings die Klinke in die Hand. Der Konjunkturzug stand unter Volldampf: Das chinesische Wirtschaftswachstum betrug jährlich um die zehn Prozent. In China herrschte in den Nullerjahren des neuen Jahrtausends Boomtown-Stimmung. Bernd Ulbricht war mittendrin.

Der gebürtige Schwabe und Finanzvorstand von Siemens Österreich war zu jener Zeit Head of Finance von Siemens Transportation Systems, der Verkehrstechnikdivision des Konzerns. Sein Wohnsitz und der seiner Familie war von Juli 2002 bis Dezember 2005 Beijing – oder genauer gesagt – ein Vorort der prosperierenden Hauptstadt: „Wir wohnten in einem separierten Compound 20 km vor den Toren der Stadt“, erinnert sich Ulbricht. Ausländer durften sich damals in China nicht nach eigenem Gutdünken niederlassen. „Wenn wir die Straße que...

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