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Greenwashing von Finanzprodukten aus betrugsstrafrechtlicher Sicht
Greenwashing im Finanzsektor hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Um das Interesse von (immer umweltbewusster agierenden) Anlegern zu wecken, wird bei Finanzprodukten vermehrt der Eindruck erweckt, dass diese ökologisch nachhaltig seien, obwohl Nachhaltigkeitseigenschaften des Produkts bei Kenntnis der wahren Sachlage zumindest in Abrede gestellt werden können. Dieser Beitrag untersucht, ob das „Grünfärben“ von Finanzprodukten zu einer Strafbarkeit wegen Betrugs gemäß § 146 StGB führen kann.
1. Greenwashing am Finanzmarkt
Nachhaltigkeitsbezogene Themen stehen seit längerer Zeit im Mittelpunkt des Wirtschafts- und Alltagslebens: So schenken Medien dem Klimawandel und dessen Auswirkungen, Aktionen zivilen Ungehorsams durch Klimaaktivisten und dem Ausbau erneuerbarer Energien bzw der Reduktion von CO2-Emissonen vermehrt Aufmerksamkeit. Unternehmen streichen nachhaltigkeitsbezogene Aspekte ihrer Produkte und Dienstleistungen hervor, und auch am Finanzmarkt ist
S. 26ein Trend hin zu nachhaltigen Finanzprodukten deutlich erkennbar. Vor diesem Hintergrund überrascht es daher nicht, dass Unternehmen danach streben, ESG-Kriterien zu entsprechen und dies außenwirksam zu kommunizieren. Un...