Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Literaturrundschau
Die treuwidrige Abberufung des GmbH-Geschäftsführers
Johannes Reheis erörtert in seinem Beitrag in GesRZ 2024, 298, die rechtlichen Grenzen der Abberufung eines GmbH-Geschäftsführers und widmet sich dabei insbesondere der Rolle mitgliedschaftlicher Treuepflichten. Ausgangspunkt seiner Analyse ist der Grundsatz der freien Abberufbarkeit gemäß § 16 Abs 1 GmbHG, der es den Gesellschaftern ermöglicht, Geschäftsführer durch einfachen Mehrheitsbeschluss abzuberufen. Dieser Grundsatz gilt unabhängig davon, ob ein wichtiger Grund vorliegt. Dennoch weist Reheis darauf hin, dass diese Freiheit durch gesetzliche Regelungen, satzungsmäßige Bestimmungen, Treuepflichten und im Zusammenhang mit einer rechtsmissbräuchlichen oder unsachlichen Abberufung eingeschränkt werden kann.
Reheis hält fest, dass Treuepflichten die Rechte der Gesellschafter begrenzen und einen Ausgleich zwischen deren Interessen und den Belangen der Gesellschaft schaffen würden. Der Autor stellt klar, dass diese Pflichten sowohl das Verhalten der Gesellschafter untereinander als auch jenes gegenüber der Gesellschaft regulieren. Sie könnten als Rücksichtnahme-, Unterlassungs- oder Förderungspflichten ausgestaltet sein und würden je nach Struktu...