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bau aktuell 6, November 2013, Seite 224

Therapie bei E-Mailitis

Rainer Kurbos

Dauertastaturstakkato in abgedunkelten Räumen, vor dem PC kauernd, unterbrochen nur, um spätestens unmittelbar nach dem Drücken des „Senden“-Buttons mit einem der mindestens drei simultan verfügbaren Handys anzurufen, um die längst überfällige Antwort zu urgieren, sind klare Symptome der um sich greifenden Volksseuche E-Mailitis.

Diese Krankheit darf als unmittelbare Vorstufe zu Herzinfarkt oder Schlimmerem, am Ende womöglich sogar Lebenskrise und Transzendenz, keinesfalls bagatellisiert werden. Doch Hand aufs Herz: Wer hat sich nicht schon hin und wieder bei einem kleinen arbeitszeitvernichtenden, selbermacheritischen Griff zur Tastatur ertappt? Bloß, anrufen (frühmorgens um 4:00 Uhr) lohnt sich kaum noch. Die EDV könnte einen echten Fortschritt im ohnehin stetig (also ohne absehbares Ende) fließenden Arbeitsstrom bewirken. Österreich, führend bei E-Government und ERV, beweist, wie man jegliche Überbeschleunigung (trotz EDV) konsequent vermeidet. Remanent bleibt die Haftung: In geradezu Metternich’scher Tradition ist für „Versagen der Verrichtung“ (Juristenkauderwelsch für „Die E-Mail ist in dem Nirvana der EDV irgendwo auf der Leitung verdunstet, wo und wie lässt sich aufgrund qua...

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