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bau aktuell 4, Juli 2011, Seite 142

Komplexität und die Rolle des Menschen für deren Reduktion

Stefan Faatz und Bettina Bogner

Die Bauwirtschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten eine massive Steigerung an Komplexität verzeichnet; ein Ende dieser Tendenz ist nicht in Sicht. Der nachfolgende Beitrag benutzt Ansätze der Systemtheorie, um die Auswirkungen und möglichen Handlungsoptionen in immer differenzierteren Umfeldern zu untersuchen, und zeigt auf, warum die Rolle des Menschen in einem immer komplexeren Arbeitsumfeld mehr an Bedeutung gewinnt.

1. Komplexe Systeme und deren Unterscheidung zu komplizierten Kontexten

Eine für die Bauwirtschaft hilfreiche Charakterisierung von Systemen bietet die Gliederung in einfache, komplizierte, komplexe und chaotische Systeme. Relevant dabei ist die Unterscheidung zwischen komplizierten und komplexen Kontexten. Betrachtet man die Bauwirtschaft mit der Brille des Systemtheoretikers, dann behandeln Führungsmethoden und Arbeitsweisen den Bauprozess als kompliziertes System. In komplizierten Rahmenbedingungen steht das Expertenwissen im Vordergrund, der Prozess wird in kleine Teile zerlegt und bearbeitet; die Ergebnisse werden anschließend zusammengeführt. Es gilt das Kausalitätsprinzip.

Komplexe Systeme haben gänzlich andere Eigenschaften, denn bei ihnen lässt sich kein di...

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