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bau aktuell 6, November 2010, Seite 256

Billigstbieter ohne Wettbewerb?

Droht das Billigstbietermonopol durch die Selbstausschaltung des Wettbewerbes?

Rainer Kurbos

Derzeit haben die Befürworter von Staatseingriffen oder „freien Märkten“ Gelegenheit zu globalen Experimenten – mit uns allen als entsetzt betroffenen Statisten!

Dabei weiß die Volkswirtschaftslehre schon lange um die automatische Selbstausschaltung des Marktmechanismus dadurch, dass er instabil dazu tendiert, dass der schnellste und effizienteste Mitbewerber alle anderen verdrängt. Der Markt als Wohlstandsmotor ähnelt damit einem Kernreaktor, gleich dem er eine äußerst stabile Hülle (Rechtsrahmen) und ständige Regelungseingriffe (zB rechtzeitige Zerschlagung systemgefährdender Strukturen) benötigt. Trotzdem kommt es ab und an zur Kernschmelze, besonders wenn man einer Wirtschaft dauerhaft mehr entnehmen möchte, als da ist. Schon im lokalen Rahmen findet sich dasselbe Problem:

Insbesondere das Billigstbieterprinzip hat es in sich. Rein formal in einer ausreichenden Anzahl von Fällen („Runden“) angewendet, führt es dazu, dass der jeweils siegreiche Bieter seinen Marktanteil stetig ausweiten kann, bis er alleine ist. Nachdem das BVergG keine eingebauten Stabilisatoren aufweist, ist dies dort ein ungelöstes Problem, wo die öffentliche Hand Nachfragemonopolist ist (zB Tunnellüfter, Comp...

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