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bau aktuell 5, September 2010, Seite 190

Ein Beitrag zu den Grundlagen der Baupreisbildung

Wolfgang Oberndorfer

Der vorliegende Beitrag rekapituliert den Algorithmus der Baupreisbildung, recherchiert den Begriff Preisgrundlage und arbeitet seine Bedeutung für eine korrekte Preisbildung in Zusatzangeboten heraus.

1. Einleitung

Baupreisbildung und Baupreisrechtfertigung sind im immer differenzierter werdenden Umfeld des Wettbewerbs um Bauaufträge Begriffe und Vorgänge, die oft nur von ihrer Erscheinungsform her, aber nicht von ihrem inneren Wesen her beurteilt werden. Dieser Beitrag soll die wesentlichen Grundlagen der Baupreisbildung im Lichte der jüngsten Erkenntnisse der Bauwirtschaftslehre darstellen und verständlich machen.

2. Kosten und Preis

2.1. Begriffspaar Kosten – Preis

Unter Kosten wird in der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre der in Geldeinheiten bewertete Verzehr von Gütern und Dienstleistungen bei der betrieblichen Leistungserstellung verstanden. Auf einer Baustelle sind das die Bauproduktionskosten (zB Lohn, Material, Betriebsstoffe, Wertverzehr Gerät, Fremdleistungen) des (Bau-)Unternehmers (AN).

Kosten aus Sicht des Bestellers (AG) sind die in Geldeinheiten ausgedrückten Aufwendungen für Bauleistungen (bauliche Herstellung eines Bauwerks); sie werden Baukosten (= Kostenverzehr f...

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