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IRZ 10, Oktober 2024, Seite 453

Das Dilemma der Erwartungswertbildung beim Einsatz maschinell lernender Verfahren in der Abschlussprüfung

Johannes Pampel

Die anekdotische Evidenz zeigt, dass in der Prüfungspraxis sehr unsauber zwischen den Begriffen „analytische Prüfungshandlung“ und „aussagebezogene analytische Prüfungshandlung“ unterschieden wird. Ferner mangelt es im einschlägigen Schrifttum an einer klaren Differenzierung zwischen den beiden Begriffen. Weshalb es insbesondere bei einem Einsatz eines ML-Verfahrens von besonderer Bedeutung ist, die beiden Begriffe trennscharf voneinander abzugrenzen, ist Gegenstand dieses Beitrags.

1. Anomalieerkennung mittels maschinell lernender Verfahren

IT-gestützte Datenanalysen gewinnen in der Abschlussprüfung immer mehr an Relevanz. Während „konventionelle Datenanalyseverfahren“ schon seit einigen Jahren erfolgreich in den Prüfungsprozess integriert werden konnten, liegt der Fokus in der Prüfungspraxis gegenwärtig primär auf sog. „fortgeschrittenen Datenanalyseverfahren“. Diese Verfahren zeichnen sich regelmäßig dadurch aus, dass bei deren Einsatz keine vom Menschen definierten und zu überprüfenden Hypothesen aufgestellt werden müssen. Dies hat u.a. den Vorteil, dass der Prüfungsprozess dadurch weniger anfällig für kognitive Verzerrungen ist. Den „fortgeschrittenen Datenanalyseverfahren“ sind...

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